Keramik Minis ~ Wie lassen sich Luftblasen im Ton vermeiden?
Problem: Luftblasen im Ton
Eingeschlossene Luftblasen können unter Umständen beim Brennen der Werkstücke zum Abplatzen, unerwünschter Bläschenbildung oder im schlimmsten Fall zum Zerspringen des Objektes führen. Beim Brennen zieht sich der Ton zusammen und die eingeschlossene Luft dehnt sich aus. Kann die Luft nicht oder nur teilweise entweichen, führt dies zu oben genannten Problemen.
Wie lassen sich Luftblasen im Ton vermeiden?
Die heutigen Tonmassen sind maschinell gefertigt und durchlaufen eine Vakuumpresse. Daher sind in den gekauften Massen keine Lufteinschlüsse zu erwarten. Im Schul- oder Hobbybereich ist es daher ausreichend, direkt mit diesen Massen zu arbeiten.
Für Profis, Funktionskeramik oder zum Drehen an der Töpferscheibe sollte der Ton vorab geschlagen oder geknetet werden. Dies ist notwendig, um die Spiralstruktur der Vakuumpresse zu brechen. Heißt durch die Vakuumpresse sind alle Teilchen im Ton in eine Richtung ausgerichtet. Ein Gefäß ist aber stabiler, wenn die Teilchen im Ton verwirbelt sind.
Allerdings erfordert dies etwas Übung. Andernfalls besteht sogar die Möglichkeit, Luft in den Ton einzukneten.
Es gibt verschiedene Techniken, den Ton zu bearbeiten:
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Schlagen oder Kneten
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Kneten mit der Ochsenkopftechnik
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Kneten mit der Spiraltechnik (japanische Spiraltechnik)
Für mich persönlich hat sich das Schlagen bewährt. Dazu braucht es etwas Kraft, eine stabile Unterlage und eine ausreichend große Menge Ton.
Hier eine kleine Anleitung zum Ton schlagen.
Zuerst formst Du den Ton zu einem großen Tonklumpen in leicht runder Form. Teile den Ton in der Mitte mit einem Drahtschneider in zwei Hälften. Nun kannst Du die vordere Hälfte abheben, wenden und mit viel Wucht auf die andere Tonhälfte schlagen. Stelle nun den Ton hochkant und klopfe die Ränder zusammen. Hierbei musst Du darauf achten, keine Luft einzuarbeiten. Drehe den Tonklumpen um 90 Grad und klopfe ihn wieder leicht rund. Nun kannst Du ihn wieder in der Mitte durchschneiden und die oben genannten Arbeitsschritte wiederholen. Diesen Ablauf solltest Du ca. 10 Mal wiederholen. Durch das stetige Schlagen arbeitest Du die Lufteinschlüsse raus und sorgst für eine sehr gleichmäßige und geschmeidige Masse.
Last Minute Tipp:
Wenn Du schone eine Platte ausgerollt hast und beim Arbeiten vereinzelte Luftblasen entdeckst, kannst du diese auch mit einer Töpfernadel aufstechen. Du kannst dann die Luft vorsichtig rausdrücken und das kleine Loch mit Schlicker und Druck verschließen. Bemerkst Du mehrere Luftblasen ist es womöglich besser einen neuen Tonklumpen zu nehmen.